Sehnsuchtsorte unserer Gemeinde – Schnitterkaserne Neuburg

„Orte, die uns schmerzlich daran erinnern, dass etwas nicht mehr so ist, wie es einmal war, Orte, die einst voll Leben waren“ – so schrieb unsere Pastorin im Gemeindebrief und führte Andachten an verschiedenen Orten, u.a. auch in Neuburg durch. Drauf hin kam die folgende Geschichte bei uns an: „Zuvor war Neuburg ein Gutsdorf mit Herrenhaus, Verwaltungsgebäude, Wirtschaftsgebäuden und vier Schnitterkasernen, die zu Beginn des 18.Jhd gebaut wurden. Nach dem Krieg ab Mai 1945 kamen in Neuburg hunderte Flüchtlinge an. Sie alle wurden in den vorhandenen Gebäuden untergebracht. Durch Unterkunftsverlosungen sollte es den geflüchteten Familien ermöglicht werden, sich in der neuen Heimat Neuburg anzusiedeln.

Ein Hauptbestandteil ihres neuen Lebens lag in der Ernte. Und wie die Samen und Pflänzchen reiften, reiften auch die Leben, Hoffnungen und Träume der Angesiedelten. Nach den schweren Jahren des Krieges fanden viele ihren Sehnsuchtsort in unserem Neuburg. Sie trauten sich wieder zu lieben, Familien zu gründen und sich geborgen zu fühlen. Andere zogen auf der Suche nach ihrem Glück weiter. Trotz der unterschiedlichen Herkunft wuchsen die Alt- und „Neu“-burger als Gemeinschaft zusammen. Es entstanden soziale Einrichtungen wie eine Kita und blühende Kultur in Form einer Bibliothek, einem Kino und freudigen Festen. Dadurch bildeten sich tiefe Freundschaften. Viele dieser kulturellen Feste fanden in und um unsere Schnitterkaserne statt. Auch meine Vorfahren haben sich hier im Sehnsuchtsort Neuburg ihre Träume und Hoffnungen auf ein neues Leben erfüllt.“ Elfi Szeczka


Autor: Moosterbote

Monatliche Dorfzeitung der Gemeinde Siggelkow über den Verein "Zukunft der Gemeinde Siggelkow e.V." für Siggelkow, Groß Pankow, Klein Pankow, Redlin und Neuburg mit einer Auflage von 500 Stk.